Story Gastia 2024
«Wir wissen, wo unsere Wurzeln liegen»
Patrick Lobsiger zieht nach einem Jahr als CEO bei Pistor Bilanz und blickt in die Zukunft. Im Interview mit Panissimo spricht er über Zukunftspläne und neue, zukunftsweisende Projekte. Dazu zählt auch Mercanto - ein digitales Shoppingcenter mit allen Anbietern an einem Ort.
Quelle Interview mit Panissimo erschienen auf www.swissbaker.ch - publiziert am 23.03.2023
Vor einem Jahr hat Patrick Lobsiger das Zepter bei Pistor AG in Rothenburg (LU) übernommen. Was hat sich seither verändert? Was wird sich künftig ändern? Wie steht es um die geplanten Projekte? Im Interview eine Zwischenbilanz und ein Blick in die Zukunft mit Patrick Lobsiger.
Welche Veränderungsprozesse haben Sie in Ihrem ersten Jahr als CEO angestossen?
Ich übernahm den Job bei Pistor direkt nach der Corona-Krise. Mein Fokus galt zwei Dingen: Erstens, Pistor auf die operativen Herausforderungen nach der Pandemie vorzubereiten. Das haben wir gut gemeistert und darum einen sehr erfreulichen Jahresabschluss erzielt. Und zweitens will ich unser Unternehmen strategisch auf die Zukunft ausrichten, also auf weiteres Wachstum.
Können Sie Beispiele nennen?
Zum Beispiel im Bereich der Logistikprozesse, die wir mit dem Bau eines neuen Verteilzentrums in der Ostschweiz und der Erweiterung unsere Warenumschlagszentrums in Rothenburg ausbauen möchten. Unsere Digitalisierung treiben wir mit dem digitalen Marktplatz Mercanto sowie mit der Modernisierung unserer IT-Betriebssysteme voran. Auch unser Sortiment erweitern wir laufend. All dies kommt unseren Genossenschaftern und Kunden zugute.
Sie haben Meranto erwähnt. Wie weit ist dieses zukunftsweisende Projekt vorangeschritten?
Unsere Welt wird immer digitaler und setzt immer stärker auf Plattformen. Kleider kauft man heute über Zalando, Musik hört man auf Spotify. Wir wollen Pistor zukunftsweisend aufstellen und bauen mit Mercanto deshalb unsere eigene digitale Plattform. Mercanto ist ein digitales Warenhaus, in dem auch unsere Bäckerei-Confiserie-Kunden alles finden sollen, was ihr Herz begehrt. Also Produkte von Pistor, aber auch Produkte von anderen Anbietern. Mit dieser «One-Stop-Shop-Lösung» möchten wir den Bestellprozess vereinfachen und dank Zusatzdienstleistungen Mehrwerte schaffen. Bis Ende des Jahres möchten wir erreichen, dass alle bestehenden Kunden auf Mercanto einkaufen.
Mercanto
Mercanto ist ein digitaler Marktplatz in den Bereichen Food, Non-Food und Care für Anbietende und Abnehmende. Die Vison von Pistor: Ein unabhängiges, digitales Shoppingcenter mit allen Anbietern an einem Ort.
Bald werden Ihre Zahlen 2022 veröffentlicht. Ist Pistor weiter auf Wachstumskurs?
Auch wenn ich noch keine konkreten Zahlen nennen kann, darf ich vorwegnehmen: Es war ein anstrengendes, aber erfolgreiches Jahr. Wir haben die steigende Nachfrage – welche vor allem im Bereich der Gastronomie und Hotellerie anfiel – zuverlässig bedient und konnten Kunden hinzugewinnen. Natürlich hatte auch unser Unternehmen mit Inflation, Verfügbarkeiten, Fachkräftemangel und mit der Energiekrise zu kämpfen. Aber: Wir waren gut darauf eingestellt. Um unsere Genossenschafts-Mitglieder in dieser schwierigen Zeit finanziell zu unterstützen, hat sich der Pistor-Verwaltungsrat für eine Sonderprämie und weitere stabilisierende Massnahmen entschieden. Zusammen mit unseren zuverlässigen Dienstleistungen und der generellen Rückvergütung, die Genossenschafter jährlich erhalten, haben wir einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Branche geleistet.
Schwindet mit dem Wachstumskurs der Stellenwert der gewerblichen Bäckereien und Confiserien?
Bäckereien-Confiserien sind und bleiben unsere wichtigste Kundengruppe. Die Wichtigkeit schmälert sich auch dadurch nicht, dass wir unsere zwei weiteren Geschäftsfelder Gastronomie und Gesundheitsbetriebe stetig ausbauen und es daher in Zukunft prozentuale Verschiebungen im Gesamtumsatzanteil geben kann. Wir wissen, wo unsere Wurzeln liegen und kennen unseren genossenschaftlichen Auftrag.
Wie beurteilen Sie die Nachfragesituation nach Bäckereiprodukten in der Schweiz?
Wir spüren, dass Verkaufsargumente wie gewerbliches Handwerk, Regionalität und die Produktqualität wieder stärker nachgefragt werden. Leider kann man nicht von einem allgemeinen Aufwärtstrend sprechen: Die Entwicklung unserer genossenschaftlichen Kunden ist sehr individuell und hängt unter anderem von ihrem Standort und der lokalen Konkurrenzsituation ab.
In unserem letzten Interview im Herbst war die Versorgungssicherheit ein Thema. Können Sie da Entwarnung geben?
Die lokalen und internationalen Logistikketten haben sich gefangen. Es kommt punktuell zwar immer noch zu Lieferverzögerungen, aber unsere Kundinnen und Kunden dürfen bei Pistor auf eine zuverlässige Belieferung zählen.
Pistor AG ist mit SV Group eine Partnerschaft eingegangen? Welchen Nutzen haben Ihre Kundinnen und Kunden?
Je breiter und solider Pistor aufgestellt ist, desto stabiler kommt sie durch schwierige Zeiten wie in den letzten Jahren – und eine desto zuverlässigere Partnerin ist sie für ihre Genossenschafter und Kunden. Kooperationen wie jene mit der SV Group sind wichtig. In langfristigen Partnerschaften lassen sich nämlich Kompetenzen kombinieren und innovative Dienstleistungen entwickeln, von welchen alle profitieren können. Gleichzeitig hilft uns diese Partnerschaft, Skalenerträge im Geschäftsprozess zu erwirtschaften und damit unsere Prozesskosten zu senken. Dies wiederum hilft indirekt auch unseren Mitgliedern.
Möchten Sie mehr erfahren?
Dieser Beitrag beeinhaltet nur einen Auszug des Interviews mit Panissimo - das komplette Interview können Sie hier lesen.
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